Die Muskatnuss (nux muscata) vom Muskatnussbaum würzt Kartoffelgerichte, Suppen, Blumenkohl. Auch aus Lebkuchen, Vanillesauce, Punsch oder Glühwein ist das Gewürz selten wegzudenken. Prima passt es zu süsslichen Speisen wie Apfelmus. Eine Prise Muskat verleiht ebenso Fondue eine besondere Raffinesse.
Muskat entfaltet nicht nur Geschmackserlebnisse, sondern birgt auch wunderbar gesundheitliche Vorteile und Heilkraft.
Kleine Mengen Muskatnuss bekämpfen Bakterien, Krämpfe, Blähungen, Appetitlosigkeit und Rheuma und stärken den Darm.
Auch bei Gallen-, Leber- oder Herzschwäche kann Muskat erleichternd einwirken.
Die Muskatnuss galt zudem seit Uhrzeiten schon als Potenzmittel sowie Aphrodisiakum.
Ferner kann sie in warmer Milch beispielsweise besänftigend und entspannend wirken und einen gesunden, durchgehenden Schlaf fördern.
Auch der Schönheitswunsch kann ihr etwas abgewinnen: Auf der Haut angewendet, vermag sie entzündungshemmend zu wirken, – als Muskatbutter in Cremes oder Pulver in warmem Wasser eingerührt.
Eine Überdosierung (ab 5 Gr. und via innerlicher Anwendung) kann jedoch Kopfschmerzen, Wahrnehmungsstörung und Übelkeit auslösen. Die Muskatnuss enthält den psychoaktiven Wirkstoff Myristicin, ein MAO-Hemmer und Bestandteil eines ätherischen Öls. Von daher begibt man sich auf die sichere Seite, indem lediglich eine Prise davon je Topf mittlerer Größe Anwendung findet. Hinsichtlich dessen heisst es hier auch geschmacklich, «weniger ist mehr».
Und wie schon Paracelsus erkannte: «„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei. “
Die Beschaffenheit schwankt je nach Herkunft, Verarbeitung und Lagerung; signifikant tragen dem Aroma die Terpene α-Pinen, β-Pinen, Sabinen, Limonen, Borneol, Terpineol, Eugenol und Isoeugenol bei. 16 Prozent machen ätherische Öle aus. Zudem enthält die Nuss reichlich Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink und Natrium sowie das Vitamin A, Vitamin C und B-Komplexe.
Der Muskatnussbaum (wissenschaftlich; Myristica fragrans) stammt ursprünglich aus den indonesischen Molukken und wird heute auch in Westindien und Mauritius angebaut. Der Export von Muskatnüssen und deren Pulverisierungen findet hauptsächlich von Indonesien aus statt. Als Muskatinsel wird Grenada bezeichnet, von wo aus die Muskatnuss ebenfalls, aber quantitativ weitaus weniger exportiert wird. Die Landesflagge von Grenada bildet seitlich links eine Muskatnuss ab.
Dem Muskatnussbaum kommt als ideale Höhe für dessen Nussernte sechs Meter zu. Muskat ist als volle Nuss oder bereits gemahlen erhältlich. Am besten schmeckt Muskat frisch auf einer feinen Reibe gerieben. Daher empfehle ich die ganzen Nüsse zu beziehen, so entfaltet sich ein intensiverer Geschmack als durch deren Anwendung in Pulverform. Verwendung finden neben erwähnten Pflanzenteile Samen und Samenmantel auch deren ätherisches Öl.
Kleines Gedicht zur Muskatnuss;
Auf weiter, ferner Flur
Heute frisch, – so pur!
Einsam, mutig unterwegs,
Begeistert, – fleissig stets!
Umgeben von 1000-fach Grün,
indes Naturgeister erblüh`n.
Und freudvoll lebendig sich spürend,
von wilden Ästen die Nuss berührend.
Pflückend pikanten Duft versprühend!
Mächtig auch eigene Kräfte erglühend!
Beine, Füsse, Arme, – unter sich frische Erde.
Verbunden mit all Echtem, – unser aller Erbe!
Von Sonja Keller
Charakteristik zusammengefasst
Giftigkeit:
Achtung! Leicht giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden.
Heilwirkung:
adstringierend
anregend
menstruationsfördernd
antibakteriell
beruhigend
krampflösend.
Anwendungsbereiche:
Gedächtnisschwäche
Schlaflosigkeit
Kater
Ekzeme
Flechten
Herpes
Gicht
Rheuma
Herzschwäche
Magenkrämpfe
Magenschwäche
Blähungen
Gallenschwäche
Leberschwäche
Durchfall
Englischer Name; Nutmeg
Volkstümliche Namen & Namen der Samenmäntel; Muskatblüte, Macis
Volkstümlicher Name; Muskat.
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Myristicin, Safrol, Elemicin, Harz, fettes Öl, Lignane, Lycopin, Terpen, Pinen, Eugenol,
Hinweis:
Nicht überdosieren!
Einige Wirkungen weniger Inhaltsstoffe kommen nicht oder kaum merklich zum Tragen, insofern deren Anwendungsdosierung zu gering dafür ist. Was üblicherweise der Fall ist und insofern der Gesundheit zuträglich sein kann.
- Das ätherische Öl in der Muskatnuss ist allgemein anregend, hilft gegen Übelkeit, Blähungen, Magenschmerzen, Durchfall. Übt eine positive Wirkung auf das Verdauungssystem, ist krampflösend und entzündungshemmend.
- Die Inhaltsstoffe der ganzen Nuss in der sich nun angrenzenden Liste:
- Der Inhaltsstoff Myristicin kann halluzinogen wirken und Schäden an der DNA verursachen, ist dadurch kanzerogen und gentoxisch. Dies gewiss nur ab einer bestimmten Menge.
- Safrol kann leberschädigend und krebserregend sein. Ratten, die zwei Jahre lang mit dem Futter größere Konzentrationen Safrol (5g/kg) erhalten hatten, zeigten neben Verfärbung und Vergrößerung der Leber zum Teil benigne und maligne Lebertumore.
- Elemicin ist delirant halluzinogen.
- Harz ist antiseptisch, antibakteriell, wundheilend, durchblutungsfördernd, schleimlösend und schmerzlindernd.
- Fettes Öl ist hautpflegende, hautschützende und -regenerierende. Dessen Fettsäuren unterstützen lebenswichtige körperliche Funktionen. Auf welche Weise hängt von der jeweiligen Fettsäuren-Art ab.
- Lignane wirken schlaffördernd und Östrogen-ähnlich, bzw. Hormon-ähnlich als Phytoöstrogene.
- Lykopin soll, weil antioxidativ Zell-protektiv sein; preist man daher für den Schutz von Herz, Augen und Prostata an. Soll die Haut vor schädlichen UV-Strahlen schützen, preist man daher als Anti-Aging an.
- Terpen soll schmerzlindernd, antikarzinogen und antidepressiv wirken und Gedächtnisprozesse fördern.
- Pinen ist ein Aromastoff für die Lebensmittelherstellung. α-Pinen in höheren Dosen wird durch seine Reizwirkung auf Augen, Atemwege und Haut, und mögliche neuro- und nephrotoxische Wirkungen als gesundheitsschädlich eingestuft. Auch β-Pinen wirkt reizend.
- Eugenol ist schmerzstillend, entzündungshemmend, bakterizid, wirkt gegen Würmer, in Sprayform gegen Zecken & Milben und kann fungizid beispielsweise den Hefepilz «Candida albicans» der menschlichen Hautflora bekämpfen. In derart geringen Mengen wie via üblicher Dosis von Zimt wirkt Eugenol nicht als Zellgift und nicht mutagen wie ab gewissen höheren Mengen.